Ostern ist das bedeutendste christliche Fest. Alle Christen der Welt feiern die Auferstehung Jesu. Es ist ein Fest der Freude und des Lebens. Jesus hat durch seine Auferstehung den Tod überwunden; seine Botschaft ist für alle Christen weiter lebendig. Das bestärkt den Glauben und gibt Hoffnung auf ein ewiges Leben. Aus diesem Glauben kann die Kraft für das Leben erwachsen.
Ostern ist das höchste christliche Fest und der Mittelpunkt des Kirchenjahres. Das Osterfest wird am Palmsonntag durch die Karwoche (Kara, germ. Trauer, Kummer) eingeleitet. Sie steht im Zeichen des Leidens und Sterbens Christi. Nach Gründonnerstag, Karfreitag und Karsamstag, den Tagen, an denen Jesus gefangengenommen, verurteilt, gekreuzigt und begraben wurde, wird in der Nacht von Karsamstag auf Ostersonntag seine Auferstehung gefeiert.
Im christlichen Osterfest lebt das alte jüdische Passahfest fort (passah: schonen, vorübergehen).
Das Passahfest erinnert an die Befreiung der Israeliten aus der Knechtschaft der Ägypter, an das Vorübergehen des Würgeengels an den vom Blut des Opferlammes gekennzeichneten Häusern der Israeliten.
Ostern wird gefeiert am Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond. Wahrscheinlich gab die germanische Frühlingsgöttin Ostara dem Fest seinen Namen. Die Germanen brachten ihrer Göttin Opfergaben: die ersten Märzhasen und bunt gefärbte Eier. Die Kirche übernahm Symbole aus diesem heidnischen Frühlingsfest und gab ihnen einen christlichen Symbolgehalt.
Der Frühling kündigt sich an. Die Tage werden länger, es wird zunehmend wärmer. Die ersten Frühlingsblumen blühen, die Zugvögel kommen zurück und baen ihre Nester. Die Menschen erfreuen sich an der erwachenden Natur, die Sonne lockt die Menschen ins Freie.
Das Ei gilt als Symbol der Fruchtbarkeit und des Lebens. Die Tradition der gefärbten Eier lässt sich bis zu den Ägyptern und Persern zurückverfolgen, die berits 5000 v. Chr. gefärbte Eier kannten. Die Farbe Rot war bis über das Mittelalter hinaus die beherrschende Farbe für das Ei. Rot, die Farbe des Blute, der Liebe, des Sieges, der Königswürde. Für die Christen ist das Ei zum Sinnbild für die Auferstehung Christi geworden. Die zerbrochene Eischale, aus der neues Leben kommt, ist ein Bild dafür.
Am Abend des ersten Ostertages wird auf Wiesen und auf den Bergen das Osterfeuer angezündet. Schon in germanischer Zeit wurde der wiederkehrende Frühling mit einem Freudenfeuer begrüßt. Für uns Christen bedeutet das Osterfeuer den Sieg des Lichtes über die Finsternis. Christus selbst ist das Licht, das die Dunkelheit vertreibt, da er für uns am Kreuz gestorben ist.
Auf der Osterkerze ist ein Kreuz aus Wachs angebracht. Dieses erinnert an den Tod und die Auferstehung Jesu. In den vier Winkeln des Kreuzes steht die Zahl des Jahres, in dem die Feier begangen wurde. Am Kopf- und Fußende stehen die Buchstaben Alpha und Omega - der erste und letzte Buchstabe aus dem griechischen Alphabet. Sie bedeuten: Christus ist Anfang und Ende aller Zeiten. Die ganze Osterkerze ist Sinnbild des auferstandenen Herrn.
Für Christen ist die Osterfreude untrennbar vebunden mit der Leidensgeschichte und dem Tod Jesu. Deshalb wird die Karwoche in den Festkreis miteinbezogen. Das Geschehen um Ostern lässt sich gliedern in:
Vollendung der Ostergeschichte am Pfingstfest: Die Botschaft Jesu wird weiter verkündet, erste christliche Gemeinden entstehen, in denen Jesus der lebendige Mittelpunkt bleibt.
Texte zusammengestellt von Markus Auerochs