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Mariä Lichtmess

Vierzig Tage nach Weihnachten, kalendarisch also am 2. Februar, wurde seit Mitte des 5.Jahrhunderts in Jerusalem das Fest Mariä Reinigung gefeiert. Hinzu kamen später Kerzenweihe und Lichterprozessionen,  worauf der Name "Mariä Lichtmess" hinweist, auch bekannt unter der Bezeichnung „Fest der Darstellung des Herrn". Denn eigentlich feierte die Kirche den 2. Februar als 40. Tag nach der Geburt Jesu, als der Heiligen Schrift gemäß Maria mit ihrem Sohn in den Tempel ging und der greise Simeon den Jesusknaben ein Licht zur Erleuchtung der Heiden nannte.

Der vierzigste Tag nach der Geburt eines Kindes ist aber nach den mosaischen Reinheitsvorschriften auch der Zeitpunkt, an dem die Mutter wieder kultisch rein wird – was die frühere Bezeichnung „Mariä Reinigung“ aussagt. Dieser auf eine ursprünglich heidnische Lichterprozession aufbauende christliche Festtag reiht sich ein in die übrigen drei Marienfeste: Mariä Geburt, Mariä Verkündigung und Mariä Himmelfahrt. Nach der Liturgiereform des II.Vatikanischen Konzils gewann 1969 Mariä Lichtmess bei den Gläubigen als Station im Leben Jesu wieder stärker an Bedeutung. Früher spielte Lichtmess im Leben der Bauern noch in anderer Hinsicht eine wichtige Rolle: Nach dem Sonnenstand war die Hälfte des Winters vorbei. Man stand früher auf, verzehrte wieder fünf Mahlzeiten am Tag und aß die Abendsuppe noch bei Helligkeit, die Geräte zur Frühjahrsbestellung des Ackers wurden vorbereitet. Für das Gesinde galt Lichtmess als Wendetag in einen neuen Lebensabschnitt. Das Fest wurde zum Einstands- und Ausstandstag für die Dienstboten. „Sagte der Knecht: „Bauer wir machen Lichtmess“, so war das sofortige Ende des Dienstverhältnisses beschlossene Sache.

Der religiöse Hintergrund und die volkskundliche Bedeutung von Lichtmess sind heutzutage fast nur noch auf dem Land bekannt. Lebendig geblieben ist u. a., dass nach alter Sitte Lichtmess auch gegenwärtig noch den Weihnachtskreis beschließt. Kaum in Erinnerung geblieben ist, dass die Kirche den Lichtmesstag solange am 14.Februar beging, wie Weihnachten noch am Dreikönigstag gefeiert wurde. Als das Weihnachtsfest auf den 25.Dezember verschoben worden war, rückte am 40.Tag danach Lichtmess entsprechend auf den 2.Februar vor.

Markus Auerochs